CIC2021 – NRW unterstützt die Skalierung biotechnologischer Prozesse mit einem Bio Scale-Up Center NRW und stärkt die deutsch-kanadische Zusammenarbeit

Highlights des CIC Hybrid-Events am 29. Juli in Düsseldorf

Mit der Ankündigung zur Unterstützung eines Bio Scale-Up Centers NRW in Höhe von 30 Mio. EUR und der Unterzeichnung eines MoU zwischen IDE Trois-Rivières, Quebec, Kanada und CLIB fand die CIC-Event Serie am gestrigen Tag ihren Abschluss. Für das finale Hybrid-Event der CLIB International Conference lud CLIB interessierte Teilnehmer sowohl in das Lindner Congress Hotel in Düsseldorf als auch an die Bildschirme ein.

Im Rahmen der ganztägigen Veranstaltung, durch die Tatjana Schwabe-Marković führte, wurden die Themen Skalierung von biotechnologischen Prozessen, der Einsatz biotechnologischer Verfahren in der Textilindustrie sowie die Schließung des Kunststoffkreislaufes diskutiert.

Professor Volker Wendisch von der Universität Bielefeld stellte in seiner Keynote die Ergebnisse aus 4 Jahren gemeinsamer Arbeit im CLIB Kompetenzzentrum Biotechnologie (CKB) vor. In diesem Verbund der Universitäten Bielefeld, Dortmund, Düsseldorf und des Forschungszentrums Jülich wurden die Themenfelder Ressourceneffizienz, Rohstoffe, Gesundheit und Open Innovation bearbeitet und erfolgreich der Ansatz verfolgt, den Weg vom „Gen und Enzym“ zum „Prozess und Produkt“ zu beschleunigen.

Das Thema Skalierung biotechnologischer Prozesse zog sich durch eine Reihe von Vorträgen, angefangen mit dem Beitrag von Timo-Johannes Koch (Pfeifer und Langen / Savanna Ingredients), der eindrücklich die Herausforderungen bei der erfolgreichen internen Skalierung eines entsprechenden Prozesses für die Lebensmittelindustrie darstellte. Frank Emde von der Firma Frings führte dann durch die unterschiedlichen verfahrenstechnischen Aspekte, die für eine erfolgreiche Skalierung biotechnologischer Prozesse erforderlich sind.

Professor Patrice Mangin von der Université du Québec à Trois-Rivières fokussierte in seinem Beitrag auf die ökonomische Perspektive für eine erfolgreiche Demonstration und Kommerzialisierung biobasierter Konzepte. Hierzu stellte er zwei Beispiele kanadischer Projekte für eine biobasierte Treibstoff- und Wasserstoffproduktion vor.

Als Vertreter der Organisation Innovation et Développement économique Trois-Rivières (IDE Trois-Rivières) unterzeichnete Patrice Mangin im Anschluss an seinen Vortrag ein Memorandum of Understanding (MoU), das auf Seiten von CLIB durch den stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Roland Breves (Henkel) gezeichnet wurde. Dieses MoU dokumentiert die künftige Kooperation zwischen beiden Organisationen, um die Bioökonomie in Deutschland und Kanada zu fördern und Kooperationsprojekte zwischen beiden Ländern anzubahnen. Zu diesem Zweck wurde mit dem gestrigen Tag ein virtuelles CLIB Büro bei IDE in Trois-Rivières eröffnet.

Roland Breves unterstrich: „IDE Trois-Rivières und CLIB teilen dieselbe Vision der Bioökonomie und sehen große Synergien und komplementäre Expertisen in beiden Ländern. Diese wollen wir nutzen, um gemeinsame Projekte und Initiativen zu initiieren, um unsere Vision zu realisieren.“

Professor Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen begrüßte diese deutsch-kanadische Kooperation und betonte in seinem Vortrag die hohe Relevanz der Prozess-Skalierung für die Überwindung des valley of death beim erfolgreichen Markteintritt neuer Technologien. Um dieses zu überwinden, stellt das Land NRW 30 Mio. EUR für die Errichtung eines Bio Scale-Up Centers NRW bereit. Ein Projekt zur Konzeptionierung dieser Infrastruktur wird aktuell von CLIB mit Partnern aus der nordrhein-westfälischen Industrie durchgeführt.

 

Clustermanager Dennis Herzberg betonte: „Wir sehen sowohl in NRW als auch in ganz Deutschland und bei unseren Partnern in der EU einen großen Bedarf für die Skalierung biotechnologischer Prozesse in hohe TRL und Volumina. Mit dem Bio Scale-Up Center NRW wollen wir eine Infrastruktur etablieren, um diese Lücke in der Prozessentwicklung zu schließen, und dabei partnerschaftlich mit den existierenden Pilotanlagen in Europa zusammenzuarbeiten.“

Pressemitteilung