VESTAMID® Terra Outdoor Pioniere in grünen Hosen
Ausgetretene Pfade verlassen? Outdoor-Hersteller VAUDE nahm diese Idee gleich doppelt wörtlich: Für eine neue Trekking-Hose benutzt das Unternehmen eine biobasierte Kunststofffaser aus dem Öl der Rizinuspflanze – das VESTAMID® Terra von Evonik.
„Textilherstellung fängt am Bohrloch an“, sagt Benedikt Tröster von VAUDE. Der pointierte Satz spiegelt die Realität der modernen Textilbranche recht treffend wider: Synthetische Fasern sind in unserer Kleidung allgegenwärtig, egal, ob sie Elastan, Polyester oder Polyacryl heißen. Und Kunststofffasern, das heißt fast immer: Erdöl. Das gilt mittlerweile für viele Sorten von Unterwäsche, Pullovern und T-Shirts, es gilt erst recht für jenen Teilbereich der Industrie, zu dem auch VAUDE gehört – der Outdoor-Branche. Diese ist schließlich in speziellem Maß darauf angewiesen, dass Textilien bestimmte herausragende Funktionen erfüllen: Elastisch sein, nicht reißen und möglichst wasserabweisend obendrein. Die Antwort auf dieses Anforderungsprofil lautete bislang: erdölbasierter Kunststoff. Doch der Outdoor-Profi vom Bodensee ist bereits auf dem Weg ins post-fossile Zeitalter. „Wir wollen weg vom Erdöl“, sagt Tröster. „Hin zu nachwachsenden oder recycelten Rohstoffen.“ Im Winter 2021 soll die Hälfte der Neukollektion von VAUDE aus solchen Materialien bestehen. Aktuell ist es bereits ein Drittel.
Erdöl ist endlich. Einer der zentralen Gründe, warum das Chemieunternehmen Evonik schon vor mehr als zehn Jahren VESTAMID® Terra entwickelte – einen Kunststoff, der komplett aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden kann. In diesem Fall: Aus dem Öl der Rizinuspflanze. Verwenden lässt sich VESTAMID® Terra in unterschiedlichen Branchen und Anwendungsfeldern, von der Plastikschnalle bis zur Zahnbürstenborste. Obendrein aber stellte sich heraus: Das Polyamid hat geradezu hervorragende Eigenschaften für Textilien, lässt sich auch zu Filamenten spinnen. „Man erhält eine Faser, die eine sehr komfortable Tragefunktion hat, ein gutes Wassermanagement und sich bei niedrigen Temperaturen gut einfärben lässt, also auch noch ihren Beitrag zur CO2-Ersparnis liefert“, fasst es Uwe Kannengießer, Director Optics & Filaments im Bereich High Performance Polymers bei Evonik, zusammen.