10 Jahre BIC: CLIB gratuliert

Es war uns eine Freude, das 10-jährigen Bestehens von BIC (Bio-based Industries Consortium) zu feiern. BIC hatte seine Vereinsmitglieder, Partner aus Brüsseler Verbänden, die Europäische Kommission und wichtige Vertreter*innen der EU-Bioökonomie-Gemeinschaft zu einem Nachmittag mit Podiumsdiskussionen und Vorträgen eingeladen, gefolgt von einem feierlichen Empfang im großen Saal des La Plaza Hotels in Brüssel.

Rob Beekers (Cargill), der derzeitige Vorsitzende von BIC, nutzte die Gelegenheit, um zu betonen, dass neue fossile Brennstoffe nicht Teil einer Kreislaufwirtschaft sein können. Die Herausforderung bestehe nun darin, Alternativen für die stoffliche Nutzung zu finden – und hier seien biobasierte Ausgangsstoffe sowie biologische Verfahren klar ein wichtiger Teil der Antwort.

Zwei Keynotes setzten interessante Akzente: Mary Maxton (Schmidt Futures) gab einen Einblick in die US-Politik, die in einigen Fällen der Entwicklung der EU-Bioökonomie-Politik vorausgegangen war und in anderen zurücklag. Die vielbeachtete „Executive Order on Advancing Biotechnology and Biomanufacturing“ sowie der „Inflation Reduction Act“ geben der Bioökonomie einen starken Impuls, und das Interesse an der Politik ist deutlich gestiegen. Sie gab jedoch zu bedenken, dass eine gute Politik auch eine gute Überwachung und Durchsetzung erfordert. John Elkington von Volans verwies auf Biomimicry 3.8, „Innovation inspired by nature“: Er stellte die Frage, ob Materialien mehr als nur die reine Dienstleistung erbringen könnten, für die sie entwickelt wurden, sondern darüber hinaus auch Ökosystemleistungen wie Luftreinigung oder CO2-Bindung.

Eines unserer CLIB-Mitglieder, Sophie Roelants von Amphistar, nahm an einer Podiumsdiskussion teil und wies darauf hin, dass Start-ups beträchtliche Ressourcen aufwenden müssen, um Investitionen und Finanzmittel zu erhalten – Anstrengungen, die ihnen dann bei ihrer Technologie- oder Produktentwicklung fehlen. Selbst mit den vom CBE JU bereitgestellten Mitteln, bei dem das BIC der private Partner ist, erhalten die KMU nur 60 % der Mittel. Sie forderte einfachere Antragsverfahren und Anreize für biobasierte Produkte, um die neuen biobasierten Innovationen, die auf den Markt kommen, zu unterstützen.

In den Diskussionen wurde deutlich, dass die biobasierten Industrien die Unterstützung der EU im Rahmen des Gemeinsamen Unternehmens CBE begrüßen, dass aber noch viel mehr getan werden muss, um die Bioökonomie in die Praxis umzusetzen. Während die Bioökonomie bereits große Fortschritte gemacht hat, muss sie nun auf dem Markt bestehen. Dafür brauchen wir eine klare Regulierung, um gleiche Wettbewerbsbedingungen zu schaffen, Anreize für die Verwendung nachhaltiger biobasierter Materialien und Investitionen von öffentlichen und privaten Akteuren. Christian Patermann wies darauf hin, dass die Bioökonomie eindeutig in das Portfolio eines EU-Kommissars aufgenommen und als strategisches Projekt von gemeinsamem europäischem Interesse anerkannt werden sollte.

Wir gratulieren BIC zu den Erfolgen der letzten 10 Jahre und wünschen alles Gute für das nächste Jahrzehnt der biobasierten Industrie! CLIB wird den Verein weiterhin als Mitglied und in verschiedenen Gremien wie der Arbeitsgruppe Programmplanung und dem Netzwerk für Humanressourcen unterstützen.