Covestro übernimmt führenden Geschäftsbereich mit nachhaltigen Beschichtungsharzen von DSM
Dr. Markus Steilemann, CEO von Covestro: „Diese Akquisition ist ein wichtiger Schritt für unsere Unternehmensstrategie. Mit der Integration von RFM bekommen wir zusätzlichen Schub für unseren Wachstumskurs. Wir bündeln exzellente Innovationsfähigkeiten und nachhaltige Produktportfolios mit komplementären Technologien und Kundenindustrien und werden so in erheblichem Maße Wert schaffen. Gleichzeitig ist die Übernahme ein bedeutender Schritt, um Innovationen für den Übergang zur Kreislaufwirtschaft weiter voranzutreiben.“
Komplementäre Technologien und Kundenindustrien
Mit der Integration von RFM entsteht eine starke Wachstumsbasis, die sich sowohl durch Größenvorteile als auch breitere technische Möglichkeiten auszeichnet. Davon profitieren sowohl Mitarbeiter als auch gegenwärtige und künftige Kunden. Schon jetzt ist Covestro einer der führenden Anbieter im Bereich wasserbasierter Polyurethan-Dispersionen. Mit der Übernahme von RFM kommt ein komplettes Sortiment wasserbasierter Polyacrylatharze hinzu. Zudem wird das Technologieportfolio um wasserbasierte Hybridtechnologien, Pulverharze für Beschichtungen sowie UV-härtende Systeme erweitert. Zu RFM gehören nicht nur starke Marken in Bezug auf Nachhaltigkeit wie Niaga®, sondern auch Lösungen für die additive Fertigung (3D-Druck) und ein innovatives Solarzellenbeschichtungs-Geschäft.
Durch die Übernahme verringert Covestro auch seine Abhängigkeit von einzelnen Kundenindustrien und stärkt seine Position in attraktiven Wachstumsmärkten. Unter anderem wird Covestro zu einem führenden Anbieter im Bereich Glasfaserkabelbeschichtungen – einem Marktsegment mit starkem Zukunftspotenzial, insbesondere durch den Ausbau der 5G-Technologie – und dem wachstumsstarken Segment der 3D-Druck-Polymere, welches eine durchschnittliche Wachstumsrate von über 20 Prozent p.a. aufweist. Durch die sich optimal ergänzende geografische Abdeckung ist Covestro noch näher an seinen Kunden in allen wichtigen Märkten und erweitert sein globales Produktionsnetz um über 20 Standorte.
Beide Geschäftsbereiche verfolgen ambitionierte ESG-Ziele (Environment, Social, Governance) und verfügen über eine hochkarätige und komplementäre Forschungspipeline, besonders im Bereich nachhaltiger Hochleistungswerkstoffe für die Beschichtungsindustrie. Die Kombination der Forschungsanstrengungen versetzt Covestro in die Lage, zukünftig noch innovativer auf dem Gebiet der Beschichtungsharze zu werden und macht das Unternehmen für seine Kunden zu einem noch attraktiveren F&E-Partner. Damit kann Covestro Innovation und Nachhaltigkeit über alle Kundenindustrien hinweg vorantreiben und den Übergang zur Kreislaufwirtschaft zusätzlich beschleunigen.
Signifikantes Wertschöpfungspotenzial
Die Integration von RFM in das CAS Segment von Covestro bringt erhebliches Potenzial für weitere Wertsteigerung. Covestro erwartet von der vollständigen Integration dauerhafte Synergieeffekte („Run Rate“), die bis 2025 auf jährlich rund 120 Millionen Euro steigen. Diese setzen sich zu etwa zwei Dritteln aus Kostensynergien und einem Drittel aus Umsatzsynergien zusammen und werden unter anderem durch die Harmonisierung von Beschaffungs-, Verkaufs- und Verwaltungsstrukturen im integrierten Geschäftsbereich sowie durch Cross-Selling und die gemeinsame Entwicklung neuer Hochleistungsprodukte generiert.
Attraktive Bewertung und Finanzierungsstruktur
Unter Berücksichtigung bestehender Barmitteläquivalente bei RFM, entspricht der vereinbarte Kaufpreis von 1,61 Milliarden Euro einem Nettounternehmenswert von rund 1,55 Milliarden Euro, was einer Bewertung von RFM mit etwa 5,7x EV/EBITDA 2021 inklusive Synergien entspricht (pro forma). Ohne Synergien liegt diese Bewertung bei etwa 10,3x EV/EBITDA 2021. Die Finanzierung ist durch einen Übernahmefinanzierungsvertrag gesichert, den Covestro mit einer Kombination aus Eigen- und Fremdkapitalinstrumenten sowie eigener Cash-Generierung refinanzieren wird. Dies steht im Einklang mit dem Ziel von Covestro, ein solides Investment Grade Rating zu halten. Zu diesem Zweck beabsichtigt Covestro, das bereits bestehende Genehmigte Kapital für eine Kapitalerhöhung zu nutzen, um dadurch einen Betrag von etwa 450 Millionen Euro zu erlösen.
„Die Übernahme ist sowohl strategisch als auch finanziell eine ideale Gelegenheit. Damit können wir unsere langfristige Wachstumsstrategie zu besonders attraktiven Konditionen und mit klaren Synergien vorantreiben. Mit der gewählten Finanzierungsstruktur erreichen wir ein ausgewogenes Verhältnis von Eigen- und Fremdkapital“, so Dr. Thomas Toepfer, CFO und Arbeitsdirektor von Covestro. „Wir freuen uns darauf, unsere neuen Kolleginnen und Kollegen bald unter dem gemeinsamen Dach von Covestro begrüßen zu können. Zusammen werden wir unser gemeinsames Potential voll entfalten.“
Der Abschluss der Transaktion wird für das erste Quartal 2021 erwartet und steht unter dem Vorbehalt regulatorischer Genehmigungen einschließlich der fusionskontrollrechtlichen Freigabe.