Rückblick: Smart technologies for sustainable construction

Unsere Online-Forum-Veranstaltung „Smart technologies for sustainable construction“ am 5. September behandelte ein interessantes Thema für CLIB. Obwohl es sich um einen konservativen Sektor handelt, konnten wir feststellen, dass sich in der Baubranche einiges in Richtung Nachhaltigkeit bewegt und 63 Teilnehmende schalteten für interessante Vorträge und eine lebhafte Diskussion zu.

 

Unser erster Redner, Dr. Simon Jenniches von KREFELD BUSINESS, nutzte die Gelegenheit, das Projekt „Healthy Building Movement“ vorzustellen, ein grenzüberschreitendes Projekt zwischen Deutschland und den Niederlanden. Es war interessant zu hören, dass Nachhaltigkeit nicht nur biobasierte und recycelbare Materialien umfasst, sondern auch Leasingkonzepte für Materialien und Bauelemente eine praktikable Option für das End-of-Life-Management von Gebäuden sein können. Das Projekt zielt darauf ab, Ansätze weiterzuentwickeln, die alle Dimensionen der Nachhaltigkeit einbeziehen, wozu auch eine nutzerzentrierte Art der Planung und Konstruktion von Architektur gehört.

 

Der positive Einfluss der Biotechnologie wurde in den weiteren Vorträgen der Veranstaltung hervorgehoben. Zunächst stellte Gabriel Mattos von Evonik das Konzept des selbstheilenden Betons und das Produkt SITREN® Selfheal 445 vor, das kürzlich als mikrobielles Zusatzmittel für die erhöhte Haltbarkeit von Beton eingeführt wurde.

 

 

 

 

Schließlich stellte Denis Grizmann auf Myzel basierende, tragende Baumaterialien vor, die am Lehrstuhl für Tragkonstruktionen der RWTH Aachen entwickelt wurden. Obwohl sich diese Baustoffe noch im Forschungsstadium befinden, zeigen sie vielversprechende Eigenschaften und Funktionalitäten in Bezug auf Vielseitigkeit, Ressourceneffizienz und Recyclingfähigkeit.

 

 

 

 

Mit den Erkenntnissen aus den drei Vorträgen im Hinterkopf stellten wir den Anwesenden die Frage, welche Hürden eine nachhaltige Entwicklung in der Bauindustrie bremsen. Während der Preis für neue Technologien eine viel genannte Antwort war, nannten die Teilnehmenden auch Gesetze und Vorschriften, Materialverfügbarkeit, Skalierbarkeit und die konservative Industrie als mögliche Probleme. Alle Redner betonten, dass insbesondere letzteres durch ein wachsendes Vertrauen in neue Materialien überwunden werden könnte, wenn neue Konzepte zunehmend ihren Weg auf die Märkte finden.

Die Chancen, die biobasierte oder sogar biotechnologische Lösungen auf den Bausektor haben können, wurden von den Rednern aufgezeigt und zusätzlich durch die Teilnehmenden unterstrichen. Neben den offensichtlichen Vorteilen für eine nachhaltige Entwicklung können neue Materialien neue Märkte schaffen und neue Wege für die notwendige Dekarbonisierung des Sektors unterstützen. Zusätzlich können vielseitige Materialien und Verfahren maßgeschneiderte Lösungen für die heterogenen Anforderungen des Bausektors schaffen.

Wir freuen uns, neue Erkenntnisse zu diesem Thema gewonnen zu haben und danken allen Referenten und Teilnehmenden für eine erfolgreiche Forumsveranstaltung.