Stora Enso aus Schweden gewinnt mit neuem Zellulose-Schaum für Verpackungen den Innovationspreis „Cellulose Fibre Innovation of the Year 2021”

nova-Institut GmbH

Hürth, den 3. Februar 2021

Gestern wählten die insgesamt 190 Teilnehmer der „2nd International Conference on Cellulose Fibres“ die drei Gewinner des Innovationpreises „Cellulose Fibre Innovation of the Year 2021”. Der Preis wurde zum ersten Mal überhaupt vergeben, organisiert vom nova-Institut, Hürth, und gesponsert von der Firma LEVACO Chemicals aus Leverkusen. Aus insgesamt 12 Einreichungen nominierte ein Experten-Beirat sechs Unternehmen, die sich dann auf der Konferenz in 10 Minuten vor- und zur Wahl stellten.

„Die erste Konferenz zum Thema Zellulosefasern im Jahr 2020 hat voll ins Schwarze getroffen. Wir konnten der wachsenden Branche eine ideale Plattform für Austausch und Networking bieten.“, so Michael Carus, Geschäftsführer des nova-Instituts und Veranstalter der Konferenz. „Die zweite Konferenz konnte den Erfolg fortsetzen und viele neue Anwendungen und Lösungen auf Basis von Zellulose präsentieren. Auch wenn das Coronajahr 2020 seine Spuren hinterließ und sich das Wachstum der Vorjahre nicht fortsetzen konnte, blickt die Branche optimistisch in die Zukunft und erwartet bald wieder zweistelliges Wachstum pro Jahr.“

Infolge eines wachsenden Umweltbewusstseins, nahenden Kunststoffverboten für etliche Einwegprodukte und Einschränkungen sowie Kennzeichnungen für Produkte, die Kunststofffasern enthalten, wächst die Nachfrage nach Lösungen auf Basis von Zellulose. Die wachsende Nachfrage wiederum führt zu einer rasanten Technologieentwicklung, die Materialeigenschaften hervorbringt, die man bisher für Zellulosefasern nicht für möglich gehalten hat. Zellulose wird zum vielfältigen Wundermaterial! Auf der Konferenz legten die drei Gewinner beredtes Zeugnis von dieser Entwicklung ab. Sie präsentierten erstmalig Produkte, die ohne Leistungseinbußen vollkommen auf Kunststoffe verzichten können bzw. durch effizientere Prozesse Kosten und Carbon-Footprint weiter reduzieren.

Die 190 Teilnehmer aus 22 Ländern nahmen das neue Online-Format der Konferenz gut an. Neben den 25 Fachvorträgen, fünf Podiums-Diskussionen und über 150 Fragen aus dem Publikum gab es umfassende Möglichkeiten der Vernetzung. Mit wenigen Klicks konnten bilaterale Videochats arrangiert werden, die von den Teilnehmern rege genutzt wurden.

Der thematische Fokus lag auf Strategien, Märkten, Technologien und Nachhaltigkeit – und dabei insbesondere auf alternativen Zellulose-Rohstoffquellen zur Reduktion des Bedarfs an Primärzellulose.

Hier sind die drei ausgezeichneten Produkte im Detail

 

Erster Platz: Stora Enso (Schweden): Cellulose Foam by Stora Enso – ein leichter Zellulose-Schaum für Verpackungsanwendungen

„Cellulose Foam by Stora Enso“ ist ein leichtes Schaum-Material aus Zellulose. Es ist als ökologische Alternative zu fossilen Verpackungs- und Polstermaterialien, wie Polystyrol oder Polyethylen, entworfen. Der Schaum hat vergleichbare stoßdämpfende und isolierende Eigenschaften, während er gleichzeitig bio-basiert, biologisch abbaubar, kompostierbar und über das gewöhnliche Papierrecycling wiederverwertbar ist.

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Zweiter Platz: Kelheim Fibres (Deutschland): Faserlösung für plastikfreie saugfähige Hygieneprodukte

Kelheim Fibres hat eine pflanzliche Faser-Lösung für saugfähige Hygieneprodukte entwickelt. Sie besteht aus Spezialfasern für die einzelnen Schichten von saugfähigen Hygieneprodukten: eine hydrophobe Faser für die obere Schicht, eine trilobale Faser zur Aufnahme und zum Transport und eine Hohlfaser für den saugfähigen Kern. Diese biologisch abbaubaren und nachhaltig hergestellten Fasern ermöglichen den Ersatz von Kunststofffasern ohne Leistungseinbußen. Das Material hat das Potenzial, auch für die Herstellung von Textilien, wie z. B. für wiederverwendbare Menstruationsunterwäsche, eingesetzt zu werden. Erste kommerzielle Endprodukte mit Kelheims Faserlösungen werden zurzeit entwickelt und sollen dieses Jahr auf den Markt kommen.

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Dritter Platz: Metsä Spring (Finnland): Textilfasern aus Papierzellstoff

Die Metsä Group hat einen neuen, energieeffizienten Prozess für die Herstellung von hochwertigen Zellulosefasern für den Textilbereich entwickelt, der auf einer neuen Lösungsmittelfamilie basiert. Durch die Verwendung von ionischen Flüssigkeiten können Zellulosefasern aus Papierzellstoff gewonnen werden, wodurch auf die Nutzung von energieintensivem Chemiezellstoff verzichtet werden kann, was ökologische und ökonomische Vorteile verspricht. So können weitere Märkte für nachhaltige Textilien erschlossen werden.

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